Angefangen hat es u. a. mit Jaecki Zucker in New York: 2005 startete ALLES AUF ZUCKER in US-Kinos – als einer der ersten Filme, deren Herausbringung German Films mittels Distribution Support gefördert hatte. Das Programm war von German Films im selben Jahr initiiert worden, um deutsche Filme in internationalen Märkten konkurrenzfähiger zu machen. Durch eine gezielte Förderung sollten internationale Verleiher motiviert werden, mehr ins Marketing und die Promotion deutscher Filme zu investieren. Im sechsten Jahr der Förderung legt German Films nun erstmals eine umfassende Evaluation vor, die belegt, dass der Distribution Support messbaren Erfolg hat: Dank des Programms erhöhen ausländische Verleiher die Anzahl der Filmkopien in der Herausbringung und investieren mehr für das Marketing. So sind bei den geförderten Filmen die Mehrausgaben der P&A-Kosten der Verleiher deutlich gestiegen: Waren es 2005 noch knapp über 1,3 Mio. Euro, die die Verleiher insgesamt in die 36 geförderten Filmstarts investierten, lagen die Ausgaben 2009 für 58 Filmstarts insgesamt bei über 5,3 Mio. Euro. Auch die Anzahl eingesetzter Kopien hat sich im Vergleichszeitraum deutlich erhöht: Während 2005 pro Herausbringung durchschnittlich 5 Kopien eingesetzt wurden, waren es 2009 durchschnittlich 23 Kopien. Neben den Zahlen sprechen auch die Erfahrungsberichte internationaler Verleiher für das Programm: der Distribution Support erhöhe die Wettbewerbschancen deutscher Filme im Ausland deutlich, urteilten Verleiher bei einer Umfrage im Rahmen der German Films Previews.
Seit 2005 über 3,5 Mio Euro für deutsche Kinostarts - Strategie geht auf
Das Distribution Support-Programm richtet sich an ausländische Verleiher, die einen deutschen Spiel- oder Dokumentarfilm bereits lizensiert haben und einen Kinostart vorbereiten. Um die Erfolgschancen eines Starts zu verbessern, kann der Verleih eine Förderung für zusätzliche Marketingkosten zur Herausbringungskampagne beantragen. Die Fördersumme – maximal 50.000 Euro pro Filmstart – kann als bedingt rückzahlbares Darlehen gewährt werden, dessen Rückzahlung vom Erfolg an der Kinokasse abhängt. Fördersummen bis zu 10.000 Euro können auch als Zuschuss gewährt werden. Ein Gremium deutscher Branchenvertreter, das von German Films bestellt wird, entscheidet über die Anträge und legt im Falle eines Darlehens die Rückzahlungsbedingungen fest. Die vorläufige Bilanz: Allein 2011 wurden bereits 71 Kinostarts im Ausland mit insgesamt 465.000 Euro gefördert – seit Beginn der Förderung, 2005, insgesamt 433 Kinostarts von deutschen Spiel- und Dokumentarfilmen weltweit mit über 3,5 Millionen Euro. Mariette Rissenbeek, GF German Films: „Nach sechs Jahren war es an der Zeit, das Programm umfassend zu evaluieren. Die Auswertung der uns vorliegenden Daten belegt, dass unsere Strategie, durch den Distribution Support den Verleih deutscher Filme im Ausland zu stärken, aufgeht. Die Umfrage unter internationalen Verleihern hat zudem ergeben, dass unser Programm tatsächlich den entscheidenden Anreiz bietet, deutsche Filme anderen Konkurrenzprodukten vorzuziehen. Darauf zielen letztlich all unsere Marketingaktivitäten, insbesondere auch die German Films Previews, bei denen wir den Verleihern neue deutsche Produktionen exklusiv vorstellen und sie natürlich ausführlich über den Distribution Support informieren.“
Höhere Minimumgarantien, mehr Marketing und mehr Kopien für deutsche Filme
Zuständig dafür ist Barbie Heusinger, die das Programm seit 2006 bei German Films betreut. Auf dem EFM in Berlin und dem Marché du Film in Cannes berät sie Verleiher ausführlich zur Antragstellung, die das ganze Jahr über erfolgen kann. Für die Evaluation verglich sie u. a. auch die seit 2005 von den Verleihern gezahlten Minimumgarantien, deren Gesamtvolumen nach einem Einbruch im Jahr 2008 – unter 1,5 Mio. Euro bei 64 geförderten Kinostarts – 2009 wieder deutlich anstieg auf rund 2,5 Mio. Euro insgesamt bei 58 geförderten Kinostarts. Als weiteres positives Ergebnis konnte sie feststellen, dass der Eigenanteil der Verleiher bei den P&A-Kampagnen seit Beginn des Programms angestiegen ist und sich nun auf einen Mittelwert von 4,5 Mio. Euro bei rund 70 Filmen jährlich eingependelt hat: „Die Auswertung der Daten zu den P&A-Kosten und der Anzahl eingesetzter Kopien zeigt uns auch, dass die Verleiher die Marketing-Kampagnen tatsächlich im laut Antrag geplanten Umfang eines dank der Unterstützung größeren Kinostarts durchsetzen – das war in der Startphase noch nicht der Fall“, resümiert Barbie Heusinger.
Ein optimiertes Programm - das auch im Ausland Schule macht
Das Netzwerk zu den internationalen Verleihern zu pflegen ist wichtig, damit das Förderprogramm an den praktischen Bedürfnissen der Branche orientiert bleibt. So wurden 2010 einige Änderungen an den Regularien vorgenommen, die den Verleihern entgegen kommen. Barbie Heusinger: „Wichtigste Änderung ist, dass ein Verleih seit Anfang 2011 nun auch im Falle einer MEDIA-Förderung bei uns die Maximalsumme von 50.000 Euro beantragen kann – bislang war der Distribution Support bei gleichzeitiger MEDIA- Förderung auf 10.000 Euro beschränkt". Der Erfolg des Programms „Distribution Support“ bleibt im Ausland nicht unbemerkt, mittlerweile haben die Schweiz und Skandinavien im Rahmen des High Five Projekts ähnliche Programme aufgelegt, Interesse bekundeten auch andere Länder wie Spanien, Südkorea und Großbritannien.
Die Evaluation zum Distribution Support können Sie hier herunterladen, Anmeldeformulare, Regularien und FAQs finden Sie hier.
Bei weiteren Fragen zum Distribution Support wenden Sie sich bitte an Barbie Heusinger. |