Jubiläum für das Toronto International Film Festival: von 4. bis 14. September 2025 findet in diesem Jahr die 50. Ausgabe des größten nordamerikanischen Filmfests statt. Insgesamt sind Filme aus über 30 Ländern für die elf Tage Festival programmiert. Aus deutscher Sicht sind 20 Produktionen und Koproduktionen in Toronto vertreten.
Das Programm für das 50. Toronto International Film Festival wurde in den vergangenen zwei Wochen Stück für Stück veröffentlicht. Am heutigen Freitag folgte die Bekanntgabe der letzten noch offenen Sektion.
Unter den deutschen Produktionen, die in Toronto gezeigt werden, sind mehrere Internationale und Nordamerika-Premieren sowie eine Weltpremiere. In der Sektion Centrepiece feiert MIROIRS NO.3 seine Nordamerika-Premiere. Das Drama von Regisseur Christian Petzold wurde bereits in Cannes von Publikum und Kritikern gefeiert. Nach UNDINE und ROTER HIMMEL ist MIROIRS NO. 3 der letzte Film der Trilogie über Elementargeister in der deutschen Romantik. Das Drama handelt von einer Musikstudentin, die bei einem Autounfall ihren Freund verliert. Als sie bei einer anderen Familie wieder zurück ins Leben finden will, muss sie feststellen, dass auch mit dieser Familie etwas nicht in Ordnung ist.
In der Discovery-Sektion, die Debüt- und Zweitfilme aufstrebender Filmemacher des zeitgenössischen internationalen Kinos zeigt, wird BABYSTAR von Joscha Bongard als Weltpremiere laufen. Das Drama dreht sich um die Kontroverse Instagram versus Realität. Die Teenager-Tochter eines Familien-Vlogger-Paares erfährt, dass sie nicht nur der Star, sondern auch das Opfer ist.
Nach der Weltpremiere in Venedig, wird SILENT FRIEND von Ildikó Enyedi in Toronto als Nordamerika-Premiere gezeigt. Das Drama, das in der Sektion Special Presentations läuft, spielt im botanischen Garten einer mittelalterlichen Universitätsstadt in Deutschland und dreht sich um einen majestätischen Baum, der die Menschen beobachtet. Der Film spielt in drei verschiedenen Epochen - 1908, 1972 und 2020 - und erzählt drei menschliche Geschichten, die von den sie umgebenden Pflanzen über mehr als hundert Jahre hinweg geformt und verändert wurden.
Ebenfalls in dieser Sektion wird IN DIE SONNE SCHAUEN von Mascha Schilinski zu sehen sein. Der mit dem Jury Preis in Cannes ausgezeichnete Film feiert in Toronto Nordamerika-Premiere. Das Drama erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben auf demselben Vierseitenhof in der Altmark auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind.
Zwei weitere Nordamerika-Premieren wurden für die Sektion Wavelengths ausgewählt. Die Sektion gilt als das Avantgarde-Schaufenster des TIFF. DRY LEAF von Alexandre Koberidze und WITH HASAN IN GAZA von Kamal Aljafari feierten bereits Anfang August in Locarno ihre Weltpremiere im Wettbewerb. Das Drama DRY LEAF folgt Lisa, eine Sportfotografin, die verschwunden ist. Zuletzt wurde sie gesehen, als sie in ländlichen Fußballstadien in Dörfern in Georgien fotografierte. Ihr Vater Irakli macht sich mit Hilfe von Lisas geheimnisvollem besten Freund auf die Suche nach ihr. Grundlage des Dokumentarfilms WITH HASAN IN GAZA sind drei wiederentdeckte Mini-DV-Bänder aus dem Jahr 2001, die das Leben in Gaza zeigen. Diese Aufnahmen sind nun ein Zeugnis für einen Ort und eine Zeit, die es nicht mehr gibt.
Außerdem wird die ehemalige FACE TO FACE Botschafterin Anne Zander mit ihrem Film RETREAT in Toronto Weltpremiere in der Sektion Discovery feiern. Anne Zander, eine taube Schauspielerin, war 2022 Teil der German Films Talentkampagne. Die britische Produktion RETREAT von Ted Evans spielt in einer isolierten Gemeinschaft von tauben Personen, in der die scheinbar idyllische Welt von Matt Risse bekommt, als die Ankunft der rätselhaften Außenseiterin Eva (gespielt von Anne Zander) ihn zwingt, die Realität seiner Identität zu hinterfragen.
Der deutsche Regisseur Edward Berger ist mit seinem neuen, in Großbritannien produzierten Spielfilm, BALLAD OF A SMALL PLAYER in der Sektion Special Presentations zu sehen